Als man...
Als
man über den Einsatz von Blitzlicht, noch Schaltpläne aufzeigen musste...
Als
man zur Berechnung der Tiefenschärfe noch Professor der Mathematik sein
musste...
Als man über Photographie noch mehr zu sagen als zu zeigen hatte...
Als
man noch nur EIN Bild in der Minute aufnehmen konnte...
Als
man unter einem optimalen Fotostudio noch eine durch Glas lichtdurchflutete
Atelierwohnung verstand...
Als
man von Vergrößerungen und nicht von Ausdrucken sprach...
Als
man noch von Plattenmaterial und nicht von Megapixeln sprach...
...dann hat mich
wieder das Analog-Fieber angesteckt!! NEIN natürlich nicht...
Es
ist Samstag Nachmittag. Der Planet brennt, die Frisur hält und meine Frau und
mich zieht es nach draußen. Ein Nachmittag halt, wie viele andere auch. Und
doch was Besonderes. Denn einmal im Jahr treffen sich viele der Ehemaligen des
Gymnasiums in Planitz zum alljährlichen Schlossfest. An diesem Tag hat meine
Frau wieder die Chance alten Bekannten
mal die Hand schütteln und mal schauen was aus der Schule geworden ist in all
der Zeit.
Neben
der seit Jahren nicht endenden riesigen Baustelle hat die Schule wieder einiges
getan um die Gäste herzlich willkommen zu heißen. So gab es einen kleinen
Flohmarkt, einen Bereich für die ganz Kleinen und ein Aufgebot an talentierten
Musikern, die sich aus den Schülern der Schule zusammensetzten. Eine kleine
Modenschau unterstrich dann die Kreativität der Schule, die vor allem musische
und künstlerische Profile anbietet. Bei
dem zauberhaften Wetter, war es wohl aber der Eiswagen und die Getränkestände die
als Publikumsmagnet aufwarten konnten...
Hinter
dem Torbogen war links noch ein kleines Zelt aufgebaut. Darin zu sehen war ein
kleiner Stand mit Büchern. Vermutlich alte Lagerbestände der Schulbibliothek, die
nun wohl neuen Büchern weichen mussten oder nun nach langer Stehzeit
ausgesondert werden sollten. Eine Kiste mit der Aufschrift „Musik &
Fotografie“ zog meine Aufmerksamkeit relativ schnell auf sich und lies mich ein
wenig zwischen den Büchern stöbern. Schon nach kurzer Zeit fielen mir 12 Bücher
in die Hände, deren Einzelpreise zusammen, ein weiteres Betrachten ausschloss.
Ob´s als Paket wohl günstiger wird?!
Der
Verantwortliche muss her... Und das schnell...
Nach
einigem hin und her, sind wir uns aber dann doch recht schnell einig geworden.
Schätzungsweise lagen wir bei dem Thema Photographie wohl auf einer
Wellenlänge.
An ihm geht mein größter Dank. Denn dank
ihm haben 9, der 12 Bücher ein neues liebes Zuhause, bei einem Liebhaber
gefunden.
Das älteste
Buch ist aus dem Jahre 1911, mit dem Titel „Anleitung zu photographischen
Naturaufnahmen“. 2 weitere Titel sind aus 1920 und 1924 und geben praktische
Anleitungen zu photographischen Aufnahmen jeder Art. Dabei werden Themen wie
Kameras, Chemie, Studio betrachtet und die Arbeit mit diesen Materialien
beschrieben.
Der
Großteil der Bücher ist aber aus den 50ziger Jahren und hat mittlerweile 55 und
mehr Jahre auf den Buckel. Dafür ist der Zustand aber noch als gut erhalten
einzustufen.




Verabschieden
möchte ich mich heute mit einer photographischen Erfahrung, die man damals schon kannte und von der wir auch heute noch viel lernen können:
![]() |
FLACHE BELEUCHTUNG + KNAPPE BELICHTUNG = FLAUES NEGATIV |
Was
waren denn EURE letzten Schätze die ihr ausgegraben habt?
Viele
Grüße,
Euer
Micha
hi, super Text ...gefällt mir sehr gut...
AntwortenLöschenschönen Abend noch...